Jesus handelte nicht aus dem Sichtbaren, sondern aus dem Unsichtbaren.
Er lebte nicht im Takt der Welt, sondern im Fluss des Geistes.
Darum war alles, was Er tat – Heilung, Befreiung, Wiederherstellung – so kraftvoll:
Er wirkte aus der Quelle, nicht aus dem Mangel.
Und das Erstaunliche: Er tat es als Mensch.
Nicht als ferne Gottheit, sondern als Mensch,
ganz durchdrungen von der Gegenwart Gottes,
so wie du und ich es sein sollen.
Ein Gespräch mit Nikodemus öffnet diesen Blick wie ein Fenster ins Unsichtbare:
„Wenn jemand nicht von oben geboren wird,
kann er das Reich Gottes nicht sehen.“
(Johannes 3,3)
„Von oben geboren“ – das ist das eigentliche Wort.
Nicht einfach „noch einmal“.
Sondern: von oben, aus der Quelle selbst.
Wenn du Jesus annimmst, wird dein Ursprung offenbar:
Du bist vom Himmel her geboren.
Deine Heimat ist nicht Erde,
sondern Himmel,
und deine Aufgabe ist, Himmel auf Erden zu atmen.
Christen reden oft davon, in den Himmel zu kommen –
doch der Himmel war der erste Ort, aus dem du kamst.
Das ist der Beginn jeder Neugeburt:
Nicht Flucht, sondern Erinnerung.
Nicht Ziel, sondern Herkunft.
Und weil du von dort bist,
ist es deine neue Normalität,
Himmlisches auf Erden zu erleben.
„Der Wind weht, wo er will …
so ist jeder, der aus dem Geist geboren ist.“
(Johannes 3,8)
Man sieht ihn nicht.
Und doch bewegt er alles.
Die Blätter tanzen, die Luft lebt – unsichtbar, aber wirklich.
So wirkt der Geist.
Nicht durch dein Machen,
sondern durch dein Sein.
Wir müssen nichts heraufbeschwören,
keine Atmosphäre „bauen“, kein Gefühl „machen“.
Was, wenn du längst mittendrin bist?
Was, wenn du versuchst, dorthin zu gelangen,
wo du längst wohnst?
Von oben geboren – das heißt:
Du bist bereits eingetreten ins Reich.
Du brauchst es nicht zu sehen, um es zu erfahren.
Es lebt schon in dir.
Denn der Wind des Geistes ist da.
Du spürst ihn, wenn dein Herz still wird.
Du hörst ihn, wenn dein Denken aufhört zu kämpfen.
Und du folgst ihm, wenn dein Inneres „Ja“ sagt,
bevor dein Verstand nachkommt.
So wirkt Jesus – und so lebst du,
wenn du Ihm vertraust:
nicht aus Anstrengung,
sondern aus Atem.
Nicht aus Sicht,
sondern aus Licht.
© Ella Anders